IN DEN ZELTEN | Berlin
Kulturbau

Der ‚Zeltenplatz’ im großen Tiergarten ist ein Ort, der durch historisch bedeutende kulturelle und politische Ereignisse geprägt wurde und beispielhaft für die Berliner Lebensfreude ist. Durch den Zweiten Weltkrieg wurden der Zeltenplatz und seine Umgebung vollends verändert; was in den zwei Jahrhunderten davor passierte, ist heute daher kaum noch zu begreifen oder gar zu erleben.
Mit der Umwandlung des ehemals fürstlichen Jagdgeheges zu einem öffentlichen Lustgarten durch König Friedrich I. wurde der Tiergarten zu einem beliebten Ausflugsziel für alle Berliner. Noch bis 1933 strömten die Berliner in ihrer Freizeit hierher. Neben den Gastwirtschaften, die anfangs in Zelten untergebracht waren, befand sich hier außerdem Krolls Etablissement, bekannt für seine Opern, Maskenbälle und Silvestersoupers.

Für die Wiederbelebung des halbkreisförmigen Zeltenplatzes und dessen näherer Umgebung wird mit dieser Studie die Errichtung eine Drehbühne vorgeschlagen, einem Transformationskörper, der mit kulturellen Veranstaltungen bespielt werden soll. Diese Bühne ist als multifunktionale Architektur entwickelt und kann in ihrer Gestalt und Ausrichtung so verändert werden, dass kulturelle Ereignisse und die Historie des Ortes gleichzeitig thematisiert werden.

Die Bühne wurde in verkleinertem Maßstab für die Akademie der Künste gebaut. Die sich wandelbare Plattform ist ein komprimiert runder Marktplatz der Künste, auf dem alle künstlerischen Disziplinen gleiche Grundvoraussetzungen bekommen, sowohl individuell spezifische Eigenleistungen zu präsentieren, als auch im Miteinander zentrale Themen, Fragestellungen grenzüberschreitend zu erörtern bzw. auch gemeinsame Werke oder erste Ansätze dazu vorzustellen.